ALLE Kinder müssen in Deutschland die Schule besuchen. Das lernen zu Hause ist nur in sehr seltenen Ausnahmen möglich. Alle Kinder werden vor der Schule untersucht. In dieser Untersuchung wird festgestellt, ob Ihr Kind für sein Alter normal entwickelt ist und die Schule schaffen kann. Der Schulerfolg Ihres Kindes hängt auch stark davon ab, wie gut Ihr Kind Deutsch kann. Deswegen wird das geprüft. Wenn Ihr Kind in Deutsch Hilfe braucht, bekommt es Sprachfördermaßnahmen entweder in der Kita (Kindertagesstätte) oder in der Schule. Die Schulpflicht gilt für alle Kinder ab 6 Jahren, egal welchen Pass und Aufenthaltsstatus sie haben. Es gibt immer eine Grundschule in Ihrer Nähe, die Ihr Kind aufnimmt.

Öffentliche Schulen sind kostenfrei. Gewöhnlich stellt die Schule viele Sachen für den Unterricht zur Verfügung. Es gibt aber Sachen, die Sie für Ihr Kind kaufen müssen (zum Beispiel Hefte, Mappen, Mal- und Schreibstifte, Arbeitshefte, Lineal, Radiergummi, Sportkleidung, Sportschuhe).

Aus der wissenschaftlichen Studie PISA ist bekannt: Eltern sind zu mehr als 50% am Schulerfolg ihrer Kinder beteiligt. Ihr Einfluss auf die Lernentwicklung des Kindes ist größer als der von Lehrkräften und Unterricht. Dieser Einfluss kann Positiv und negativ sein.

Wenn Sie die Schule wichtig nehmen und iIhr Kind unterstützen, kann es erfolgreicher lernen. Wenn Sie die Schule unwichtig finden und ihr Kind nicht unterstützen, wird es sehr wahrscheinlich weniger erfolgreich in der Schule sein. Das heißt: Ob Ihr Kind sich in der Schule gut entwickelt, hängt mehr von Ihnen ab als von der Schule und der Lehrerin oder dem Lehrer.

Tipp:

1. Darauf achten, das Ihr Kind viel Kontakt mit anderen Kindern hat und Deutsch lernt.

2. Alle notwendigen Sachen beginn des Schuljahres kaufen. Sie bekommen für jedes neue Schuljahr eine Liste. Wenn notwendig: Bildung und Teilhabe beantragen.

3. Gemeinsam mit Ihrem Kind seinen Schulweg abgehen und mit ihm richtiges Verhalten an allen kritischen Stellen üben (Ausfahrten, Kreuzungen, Ampeln, Fahrradwege).

4. Dafür sorgen, dass ihr Kind jeden Tag pünktlich zur Schule kommt, etwas zu essen für die Pause dabeihat und ausgeschlafen ist.

5. Die Telefonnummer der Schule immer dabei haben und die Schule so früh wie möglich anrufen, wenn ihr Kind aus einem wichtigen Grund, zum Beispiel Krankheit, nicht zur Schule kommen kann.

6. Regelmäßig mit ihrem Kind über seine Erfolge und Schwierigkeiten in der Schule sprechen.

7. Ihr Kind nach den Hausaufgaben fragen und darauf achten, dass Ihr Kind die Hausaufgaben auch wirklich erledigt. 

8. Ermutigen Sie ihr Kind, wenn es mit einer Aufgabe Schwierigkeiten hat und loben Sie ihr Kind, wenn es die Schwierigkeiten gemeistert hat.

 

Familien, die staatliche Leistungen erhalten (Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe, Kinderzuschlag, Wohngeld), können das Bildungspaket beantragen (Bildung und Teilhabe). Das Bildungspaket stellt Ihnen Extrageld zur Verfügung, damit Ihr Kind bei Kultur- und Sportaktivitäten, Lernförderung, Tagesausflügen und Klassenfahrten mitmachen kann. Auch für das Mittagessen in der Schule, für den Schulbedarf und für Fahrten mit dem Bus zur Schulekönnen Sie durch das Bildungspaket bekommen. Manches kann auch der Schulverein übernehmen. Darüber kann man sich direkt in der Schule informieren, zum Beispiel bei unserem Schulsozialarbeiter oder der Klasssenlehrerin.

Laut Studien verbringen viele  Eltern mit ihren Kindern zu wenig Zeit. Es geht dabei nicht um gemeinsames Fernsehen oder Essen, sondern zum Beispiel um gemeinsames Spielen und Gespräche.

Die Hausaufgaben macht Ihr Kind und nicht Sie! Sie müssen sich nicht gut in Mathe auskennen oder perfekt Deutsch sprechen. Aber Sie müssen dafür sorgen, dass Ihr Kind die Hausaufgaben erledigt. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Kind nach seinen Hausaufgaben fragen oder dabeibleiben, solange Ihr Kind seine Hausaufgaben macht. Wenn es dauerhaft Schwierigkeiten gibt, sollten Sie mit der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer sprechen.

Regelmäßiger Kontakt zwischen Ihnen und der Schule Ihres Kindes ist wichtig. Die Schule erwartet von Ihnen, dass Sie mit ihr in Kontakt bleiben. Sie sollen als Eltern die Lehrerinnen und Lehrer bei der schulischen Bildung und Erziehung unterstützen. Wenn Sie Interesse zeigen, wird Ihr Kind es in der Schule einfacher haben. Auch wenn Sie wenig Deutsch sprechen, können Sie mit den Lehrerinnen und Lehrern in Kontakt sein. Besonders wichtig sind Elternabende, Elternsprechtage oder Lernentwicklungsgespräche.

Wenn Sie als Eltern an Ihre Grenzen stoßen: Manchmal haben Sie das Gefühl, dass Sie Ihrem Kind bei schulischen Themen nicht helfen können, besonders wenn Sie noch wenig oder kein Deutsch sprechen. Zum Beispiel bei den Hausaufgaben oder beim Lernen für Klassenarbeiten. Es kann auch sein, dass Sie bei Themen wie Pubertät, Sexualerziehung, Drogen, Alkohol oder Gewalt nicht weiterwissen. Manchmal fällt es einem zuerst schwer – aber es kann sehr hilfreich sein, eine Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es gibt genug Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Kind helfen können. Sprechen Sie den Schulsozialarbeiter an.